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Justus Wilhelm Lyra

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Justus Wilhelm Lyra (* 23. März 1822 in Osnabrück; † 30. Dezember 1882 in Gehrden) war ein deutscher Komponist und späterer lutherischer Pastor, der 1842 die Melodie zu Emanuel Geibels Gedicht Der Mai ist gekommen komponierte.
Lyra war der Sohn des Kanzleiregistrators und Sprachforschers Friedrich Wilhelm Lyra (1794–1848). Schon früh komponierend, ging er 1841 zum Studium der Philologie und Musik an die Universität Berlin. Im Jahr 1842 entwickelte er gemeinsam mit Rudolf Löwenstein und Hermann Schauenburg den Plan zum Liederbuch Deutsche Lieder nebst ihren Melodien, das 1843 in Leipzig erschien. Neben Der Mai ist gekommen finden sich darin weitere Melodien, die als Studentenlieder weite Verbreitung fanden, wie Zwischen Frankreich und dem Böhmerwald, Mein Mus’ ist gegangen in des Schenken sein Haus, Die bange Nacht ist nun herum, Durch Feld und Buchenhallen, Es schienen so golden die Sterne (nach Joseph von Eichendorff), ’s war einer, dem’s zu Herzen ging und Es war einmal ein König. Später wurde Deutsche Lieder nebst ihren Melodien die Vorlage des Allgemeinen Deutschen Kommersbuches.
1843 ging er an die Universität Bonn. Hier war er Mitglied der frühen burschenschaftlichen Gemeinschaft Knorschia Bonn (später Fridericia, 1847 aufgelöst) und gründete in ihr den Akademischen Sängerkranz Bonn.
In Bonn wechselte Lyra, auch geprägt durch Predigten des Vermittlungstheologen Karl Immanuel Nitzsch, zur evangelischen Theologie und setzte dies Studium in Berlin und Göttingen fort. Bedingt durch familiäre und gesundheitliche Probleme kam er jedoch erst spät ins geistliche Amt. So beschäftigte er sich auch mit dem Studium des Sanskrit und indischer Religionsphilosophien und verfasste für eine Preisaufgabe über das Vedantasystem als Religion und Philosophie ein dreibändiges Werk mit dem Titel Devatta.
Nach kurzer Amtstätigkeit in Lingen und als Lazarettgeistlicher in Langensalza wurde Lyra 1867 Pastor in Wittingen, 1869 in Bevensen und 1877 in Gehrden, wo er 1882 als Pastor primarius starb.
Als weiteres Hauptwerk Lyras gilt seine Weihnachtskantate nach Texten von Matthias Claudius.
Eine Schwester von Justus Wilhelm Lyra war Marie Auguste Adelgunde, die mit dem Maler Gustav Adolf Koettgen verheiratet war.
Zur Erinnerung an Lyra wurde in seinem letzten Amts- und Sterbeort in Gehrden die Lyra-Bank aufgestellt. Sie stand zunächst am Waldrand des Köthnerberges beim Ausflugslokal Waldschlösschen und bot eine Aussicht auf den Ortskern. Seit den 1990er Jahren steht sie auf dem Kirchhof der Margarethenkirche.
Am 30. April 1905 wurde Lyra in Osnabrück ein von Rudolf Wulfertange gestaltetes Denkmal gesetzt.
In Lyras Geburtsstadt Osnabrück, in Gehrden als Sterbeort und in Lübeck, dem Geburtsort des Textdichters Emanuel Geibel, wird das Der Mai ist gekommen am Vorabend des 1. Mai bis heute öffentlich gesungen, ebenso beim Maieinsingen in einigen Universitätsstädten.
Justus Wilhelm Lyra, dargestellt auf dem Denkmal von 1905 in Osnabrück
Lyra-Bank in Gehrden
Gedenktafel am Pfarrhaus in Gehrden
Grabstätte auf dem Friedhof in Gehrden